Kontrastreich im Webdesign

Als Betreiber*in einer Website ist man gut beraten, diese immer mal wieder weiterzuentwickeln. Das kann inhaltlich sein, technisch, oder auch in Sachen Usability und Barrierefreiheit. Wir haben uns in dieser Woche für letzteres entschieden. Oben rechts neben dem Menü gibt es jetzt einen runden Button, welcher beim Aktivieren unsere Website in einer kontrastreicheren Version anzeigt.

Die Implementierung einer Version der Website mit erhöhten Kontrasten per Klick auf einen Button ist nicht nur ein bedeutender Schritt in Richtung Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit, sondern hat uns auch ziemlich viel Spaß gemacht :-) Als Frontend Webentwicklerin gehört die Entwicklung derartiger Funktionen zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Den gesetzlichen Richtlinien und Anforderungen, die es hierfür gibt, sollte aber auch Beachtung geschenkt werden.

Wichtigkeit der Kontraste im Webdesign

Kontraste im Webdesign beziehen sich auf den Unterschied in der Helligkeit oder Farbe zwischen dem Text und dem Hintergrund. Menschen mit Sehbehinderungen, Farbblindheit oder anderen visuellen Einschränkungen sind besonders auf ausreichend hohe Kontraste angewiesen, um Inhalte gut wahrnehmen und verstehen zu können. Durch die Implementierung einer kontrastreicheren Version der Website wird also die Benutzererfahrung verbessert. Benutzer können Texte nicht nur besser lesen, sondern auch leichter navigieren, Informationen finden und interaktive Elemente nutzen. Die Website wird für eine größere Zielgruppe zugänglich. Dies führt zu einer erhöhten Nutzung und Zufriedenheit, da mehr Menschen problemlos auf die Inhalte zugreifen können.

Gesetzliche Richtlinien für Kontraste bei digitalen Inhalten

Die Anforderungen an Kontraste sind ein zentraler Bestandteil des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG). Das BFSG übernimmt die Richtlinien der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.1 und stellt klare Anforderungen an die Kontraste für eine Vielzahl von digitalen Inhalten, insbesondere für Websites und mobile Anwendungen. Die wesentlichen Anforderungen sind ein Mindestkontrastverhältnis von 4.5:1 zwischen Text und Hintergrund bei normalen Texten und Bildern, sowie ein Mindestkontrastverhältnis von 3:1 bei großen Texten. Durch die Umsetzung dieser Anforderungen können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen sicherstellen, dass ihre digitalen Inhalte gut lesbar und zugänglich sind.

Merkmale einer kontrastreichen Version der Website

Ein hoher Kontrast von Text zum Hintergrund kann durch die Verwendung von Schwarz-Weiß-Kombinationen oder anderen stark kontrastierenden Farben erreicht werden. Neben Farben sollten auch Symbole und Unterstreichungen verwendet werden, um wichtige Informationen und Links hervorzuheben. Die Benutzer sollten die Möglichkeit haben, die kontrastreiche Version einfach zu aktivieren und zu deaktivieren. Ein gut sichtbarer Schalter oder Button kann hierfür hilfreich sein.

Fazit

Die Einführung einer kontrastreichen Version der Website ist eine lohnende Investition in die Barrierefreiheit und Benutzerfreundlichkeit. Durch die Einhaltung von Kontrastanforderungen gemäß dem Barrierefreiheitsstärkungsgesetz lässt sich sicherstellen, dass digitale Inhalte für mehr Nutzer zugänglich sind. Dies verbessert die Benutzererfahrung und erfüllt auch gesetzliche Verpflichtungen.